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.Da werden wirbeide seekrank." Ich auch", sagte Bonnie. Können wir nichtwarten, bis sich das Wasser wieder beruhigt?" Ross antwortete fürmich: Du bist ja so schwachsinnig, Bonnie.Das Boot ist gut 50Meter lang; das hält einiges aus.Und außerdem ist Seekrankheit536/707Einstellungssache." Ich musste die ganzen Ängste dämpfen. Wirhaben Pflaster gegen Seekrankheit an Bord", sagte ich zuversicht-lich, also wenn ihr leicht seekrank werdet, solltet ihr euch einsaufkleben, sobald wir an Bord sind." Als wir am Fuß des Hügelsankamen, bemerkte ich, dass wir uns alle getäuscht hatten.Daswaren keine Schaumkronen, das waren Wellen.Himmel! Ichhatte so etwas noch nie gesehen! Die Wellen waren im Hafenbecken1,20 Meter hoch und sie schienen ohne bestimmte Richtung kreuzund quer zu laufen.Es war, als würde der Wind aus allen vier Him-melsrichtungen gleichzeitig wehen.Die Limo bog nach rechts ab, und da lag sie: Die Nadine erhob sichmajestätisch über alle anderen Jachten.Gott - wie ich das Dinghasste! Warum zum Teufel hatte ich es nur gekauft? Ich wandtemich an meine Gäste und sagte: Sieht sie prachtvoll aus, oder?"Alle nickten.Dann fragte Ophelia: Warum sind im Hafen Wellen?"Die Herzogin sagte: Keine Sorge, O.Wenn es zu arg ist, warten wirab." Keine Chance!", dachte ich.Bewegung.Bewegung.ichbrauchte Bewegung.Die Limo fuhr ans Ende des Kais, wo Captain Marc uns erwartete,um uns zu begrüßen.Neben ihm stand John, der Steuermann.Sietrugen beide die Nadine-Uniform - Poloshirts mit weißem Kragen,blaue Seglerhosen und graue Segeltuchschuhe.AufjedemKleidungsstück prangte das Nadine-Logo, das Dave Ceradini fürden Schnäppchenpreis von 8.000 Dollar entworfen hatte.Die Herzogin umarmte Captain Marc herzlich. Warum sind imHafen so hohe Wellen?", fragte sie ihn. Der Sturm ist plötzlich ausdem Nichts gekommen", sagte der Kapitän. Die Wellen sind dreiMeter hoch und höher.Wir sollten'- sollten - abwarten, bis er ein537/707bisschen abflaut, bevor wir nach Sardinien aufbrechen." So eineScheiße! ", spuckte ich. Ich muss jetzt in dieser beschissenenSekunde los, Marc." Die Herzogin fuhr mir sofort in die Parade: Wir fahren nirgendwo hin, wenn Captain Marc nicht sagt, dass esungefährlich ist."Ich lächelte die sicherheitsbewusste Herzogin an und sagte: War-um gehst du nicht an Bord und schneidest die Schilder von deinenKleidern ab? Wir sind jetzt auf See und auf See bin ich gut!" DieHerzogin verdrehte die Augen. Du bist ein verdammter Idiot unddas Wichtigste über die See weißt du überhaupt nicht." Sie wandtesich an die Gruppe. Na los, Mädels, der Meeresgott hat ge-sprochen." Alle Frauen lachten mich aus.Dann gingen sie im Gän-semarsch die Gangway hinauf an Bord der Jacht - sie folgten ihrerverehrten Führerin, der Herzogin von Bay Ridge. Ich kann nicht in diesem Hafen liegen bleiben Marc.Ich habe ein-en schweren Lude-Rausch hinter mir.Wie weit ist es nach Sardini-en?" Ungefähr 100 Meilen, aber wenn wir jetzt losfahren, dauertdas ewig.Wir müssten langsam fahren.Wir haben drei Meter hoheWellen und die Stürme in diesem Teil des Mittelmeers sind un-berechenbar.Wir müssten die Luken dicht machen und im Salonalles festbinden." Er zuckte seine eckigen Schultern. Und selbstdann kann die Einrichtung Schaden nehmen - ein paar zerbrocheneTeller, ein paar Vasen, vielleicht ein paar Gläser.Wir schaffen es,aber ich rate stark davon ab." Ich schaute Rob an, der die Lippenzusammenpresste und mir nur einmal zunickte, um mir zu sagen: Machen wir's!" Ich sagte: Dann machen wir's, Marc!" Ich recktedie Faust in die Luft. Das wird ein fabelhaftes Abenteuer, einAbenteuer, das in die Annalen eingeht!" Captain Marc lächelte und538/707begann seinen eckigen Kopf zu schütteln.Wir gingen an Bord undmachten uns zum Ablegen bereit.Eine Viertelstunde später lag ich auf einer sehr bequemen Matratzeauf der Flybridge der Jacht und eine dunkelhaarige Stewardess na-mens Michelle servierte mir eine Bloody Mary.Sie trug wie die rest-liche Mannschaft die Nadine-Uniform. Bitte sehr, Mr.Belfort! ",sagte Michelle lächelnd. Kann ich Ihnen noch etwas bringen?" Ja,Michelle.Ich bin in einer ungewöhnlichen körperlichen Verfassung,in der ich alle 15 Minuten eine Bloody Mary trinken muss.Das isteine Anordnung des Arztes, Michelle, also stellen Sie bitte die Eier-uhr, sonst lande ich noch im Krankenhaus." Sie kicherte. Wie Siewünschen, Mr.Belfort." Sie schickte sich an zu gehen. Michelle! ", schrie ich so laut, dass ich den Wind und das Rumpelnder zwei Caterpillar-Maschinen übertönte.Michelle drehte sich zumir um und ich sagte: Wenn ich einschlafe, wecken Sie mich nichtauf.Bringen Sie mir einfach alle Viertelstunde eine Bloody Maryund stellen Sie in einer Reihe neben mich.Ich trinke sie, wenn ichaufwache, okay?" Sie zeigte den Daumen nach oben und stieg diesehr steilen Stufen auf das Deck hinunter, auf dem der Hubs-chrauber stand.Ich schaute auf meine Armbanduhr.Es war 13:00 Uhr römischerZeit.Genau in diesem Moment lösten sich in meinem Magen vierLudes auf.In 15 Minuten würde es gnadenlos kribbeln und 15Minuten danach würde ich tief schlafen. Wie entspannend",dachte ich, als ich die Bloody Marys kippte.Dann atmete ich einpaarmal tief durch und schloss die Augen.Sehr entspannend!Ich wachte von Regentropfen auf, aber der Himmel war blau.Dasverwirrte mich.Ich schaute an meine rechte Seite, und da standen539/707acht Bloody Marys in einer Reihe, alle randvoll.Ich schloss die Au-gen und atmete tief durch.Ein wütender Wind heulte.Dann spürteich noch mehr Regentropfen.Was zum Teufel? Ich machte die Au-gen wieder auf.Schüttete die Herzogin wieder einmal Wasser aufmich? Sie war aber nirgends in Sicht.Ich war allein auf derFlybridge.Ganz plötzlich spürte ich, wie sich die Jacht höchst unangenehmnach unten neigte, bis sie einen Winkel von 45 Grad erreicht hatte,und aus dem Nichts hörte ich ein heftiges Krachen.Einen Momentdanach erhob sich neben der Jacht eine dicke Mauer aus grauemWasser, bog sich über der Flybridge und fiel herab - ich war vonKopf bis Fuß durchnässt.Was um alles in der Welt? Die Flybridgewar gut zehn Meter über dem Wasser und - oh Mist, Mist! - dieJacht tauchte schon wieder ab.Diesmal wurde ich zur Seite gewor-fen und die Bloody Marys fielen auf mich.Ich setzte mich aufrecht hin und schaute zur Seite und - heiligeScheiße! Die Wellen mussten sieben Meter hoch sein, und sie warendicker als Häuser.Dann verlor ich das Gleichgewicht.Ich flog vonder Matratze auf das Teakholz-Deck, die Bloody-Mary-Gläser fol-gten mir und wurden in 1.000 Stücke zerschmettert.Ich kroch an die Seite, fasste ein Chrom-Geländer und zog michhoch.Ich schaute hinter das Boot und - Heilige Scheiße! DieChand1er! Wir schleppten die Chandler, ein 13-Meter-Tauchboot,an zwei dicken Tauen; hinter den Gipfeln und in den Tälern dieserenormen Wellen verschwand sie immer wieder und tauchte wiederauf.Ich ließ mich wieder auf alle Viere herab und krabbelte RichtungTreppe.Es kam mir vor, als würde die Jacht zerbrechen.Während540/707ich die Treppe hinunter auf das Hauptdeck kroch, wurde ich völligdurchnässt und gnadenlos hin und her geworfen.Ich stolperte inden Hauptsalon [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]