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.Während in den übrigen Jahren ihrer Gefangenschaft Weihnachten undNeujahr lautlos vorübergingen, prägte sich das Weihnachtsfest im Jahre 1944 besonders inihrem Gedächtnis.Damals betraten die SS - Frauen ganz unerwartet die Baracke in diesemelenden Lager und luden die Kinder samt der Aufseherin, der Stubenältesten, zum Feste.Dieersten Sätze dieses Abschnittes könnten als Einleitung betrachtet werden, sind aber als solcheformal nicht gekennzeichnet.Kurz und prägnant erklärt hier die Autorin dem Leser dieSituation in der Gefangenschaft, ihre Familienverhältnisse und die brutale Behandlungsweiseim Frauenlager Ravensbrück.Auch diese Passage finden wir in Ceija Stojkas Autobiographiewieder, doch wie schon zuvor erwähnt, in einer veränderten Wortwahl und Satzkonstruktion.Auffallend ist, daß dem Zigeunermädchen in ihrem Werk Wir leben im Verborgenen derKalender mit der Aufschrift  24.Dezember 1944 sofort ins Auge fällt.In den 43Konzentrationslagern konnte sie keine genauen Tage, Monate und Jahre wahrnehmen, da ihrgenaue Zeitwahrnehmungen an Hand eines Kalenders oder einer Uhr fehlten.Somit war inder Gefangenschaft das Zeit- und Raumgefühl komplett anders als in den übrigen Jahren ihresLebens.Im ersten Weihnachtsfest, das Ceija ihren Zuhörern erzählt, war es die Mutter, die fürdie Kinder liebevoll das Fest organisiert und Hühner, Gänse, Enten, Grammel und Reis nachHause brachte und ein wunderbares Esse bereitete.Bei der Weihnachtsfeier imKonzentrationslager hingegen hatte jedes Kind nur einen Gedanken: Sie alle sorgten um dasWohl der Mütter und unternahmen alle möglichen Versuche, ein Stück Brot oder Metwurstunter das Hemd zu schieben.116Last but not least beschreibt die Roma-Schriftstellerin ein traditionelles Weihnachtsfest, wiesie es im Jahre 1995 mit ihrer Familie gestaltete.Heute ist es einfach ein Fest mit einemausgiebigen Festtagsmenü zu organisieren.Nach der Roma-Tradition kommen Hühner,Enten, Schweinefleisch, Kraut, Pogatschen, Strudeln.auf den Tisch, und die ganze Familieist geladen.Natürlich wollen alle Zigeuner bei diesem Fest voll Stolz zeigen, wie gut siesingen können und mit Segenswünschen wird viel Glück, Gesundheit und Erfolg für daskommende Jahr gewünscht.In der weiteren Erzählung Mit Roß und Wagen erinnert sich Ceija Stojka an die  guten altenZeiten vor ihrer Verfolgung.Wie in der Autobiographie Reisende auf diese Welt beschreibtsie das Leben der Zigeuner, wie sie mit Roß und Wagen durch Österreich unterwegs waren.Auffallend ist jedoch, daß die Autorin in ihrem Werk Reisende auf dieser Welt in Ich-Formerzählt, während sie in der Erzählung Mit Roß und Wagen die auktoriale Erzählerhaltungbevorzugt.Mit dieser Weise steht sie als Erzählerin über dem Geschehen, kennt dieRomanfiguren genau und weiß Bescheid über ihr Fühlen, Denken und Handlungsweise.Siehat die Macht, das Geschick zu lenken.Vielleicht schafft sie sich Kraft ihrer Phantasie mitdieser Erzählerhaltung eine neue, schönere Welt.Diese Welt ist jedoch nur eineWunschvorsttellung, die sie als handelnde Figur nicht mehr miterlebt.Nach dem ZweitenWeltkrieg wurde den Zigeunern nämlich das Herumreisen verboten.Deshalb denkt sie heutenoch gerne an die Zeit zurück, als sie an einem Lagerplatz vor dem Wald Rast gemachthaben, vor dem Lagerfeuer getanzt und gesungen und untereinander Geschichten undErfahrungen ausgetauscht haben.Damals waren sie glücklich und frei.Auf der ganzen Weltwaren sie zu Hause, denn ihre Heimat waren die Wiesen und Wälder.117116Stojka, Ceija: Weihnachten.- In: Romano Centro.11 (1995) S.8. 446.Ceijas Bruder Karl StojkaCeijas Bruder Karl, ist der zweite in der Familie der Stojkas, dessen künstlerisches Werk einZeugnis der Verfolgung und Vernichtung der Roma durch die Nationalsozialisten in denKonzentrationslagern darstellt.117Vgl.Jeder ist anderswo ein Fremder.S.218. 45Der 1931 im Bezirk Baden geborene ältere Bruder von Ceija, hat einen äußerstschicksalhaften Geburtstag, den er immer besonders herausstreicht [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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