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.Und die Stimme erweckte jene, die nurhalbherzig an diesem so wohlgeordneten Demonstrati-onszug teilnahmen, der zu wohlgeordnet war, um ehr-lich zu erscheinen, und jene, die nicht an dem Zug teil-nahmen, weil sie sich nichts daraus machten oder weilsie sich ausgeschlossen fühlten; die einen wie die anderendrängten sich, um Jesus Christus zu sehen, der zwischenden beiden Schachern daherkam, und als Jesus Christusdann mit seinem Schnurrbart, seiner Pfeife und seinemaufreizenden Phlegma erschien, da klatschten sie hinge-rissen und überwältigt, einige schrien deinen Namen, an-dere folgten deiner Aufforderung: »Kommt-kommt-mit.«Nach und nach aber trat ein, was du nicht vorausgesehenhattest: das Spiel hörte auf, ein Spiel zu sein, im Kielwas-ser einer Illusion verwandelte sich dein Hochmut in De-554mut, deine Verachtung in Dankbarkeit, ja in Liebe fürdie, die da vom Bürgersteig aus dich beklatschten, ohnedas geringste begriffen zu haben.Da waren sie, so dach-test du, die Unabhängigen, die sich aus dem Demon-strationzug raushielten, nicht aus Gleichgültigkeit undInteresselosigkeit, sondern aus Protest gegen das Woll-gewühl, dem sie sich nicht anschließen wollten.Da wa-ren sie, davon warst du überzeugt, die Rebellen, die sichder Liturgie dieser Erinnerungezeremonie widersetzten,nicht aus Gefühl- und Gedankenlosigkeit, sondern weilsie auf der Suche nach irgend etwas anderem waren.Werweiß, wonach sie suchten, aber sie suchten nach irgendetwas.Vielleicht suchten sie sich selbst, ihre unterdrück-te Individualität, ihre Einzigartigkeit, die von den Mas-sen, vom Begriff des Massenmenschen entwürdigt wor-den war.Und kopfüber stürztest du dich in die Rolle,die sie dir deiner Meinung nach zusprachen.Dein Aus-druck, dein Blick, dein Gang veränderten sich, du be-gannst denen zu danken, die sich dir anschlossen, mitleuchtenden Augen, und wen wundert s, daß sie sich dirbald in Scharen anschlossen.Männer und Frauen, vor al-lem sehr viele Frauen mit Kindern, an der Hand oder aufdem Arm, Junge und Alte, vor allem sehr viele alte Leu-te, die sich wahrscheinlich vom Anblick der alten Damemit dem Hütchen ermutigt fühlten; Halbwüchsige, wahr-scheinlich von der Zwergin mit der großen Tasche an-gelockt; Hinkende, wahrscheinlich vom Mann mit demHinkebein in der ersten Reihe angezogen.Nach hundertMetern schon zählte ich fünf Hinkende, drei mit einemStock und zwei ohne; ein an Kinderlähmung Erkrank-555ter, der sich nicht traute, sich unter uns in der kleinenInsel zu mischen, die nun zu einer richtigen großen In-sel angeschwollen war) und der deshalb neben uns her-ging, auf zwei übergroße Aluminiumkrücken gestützt.Wie er es scha e, uns zu folgen, ohne zurückzubleiben,war mir ein Rätsel.Aber es gelang ihm, er hinkte hastig,er keuchte, er schleifte seine armen kraftlosen Beine, sei-nen armen verkrüppelten Körper hinter sich her; und duhieltest noch einmal den ganzen Zug auf, gingst zu ihmhin, um ihn zu küssen und zu uns hereinzuholen, ihnin die Mitte der ersten Reihe zu plazieren, die nun imRhythmus seines schwankenden, unsicheren Schrittesweitermarschierte.Danach war es nicht mehr notwen-dig zu sagen: »Kommt-kommt-mit«; es kamen so viele,daß wir bei der Ankunft auf dem Syntagma-Platz nahe-zu tausend Personen waren.Dies war dein Debüt in der Politik der Politiker.Dieswar der erste deiner poetischen tragischen Fehler in derPolitik der Politiker.Denn dieses unordentliche, impro-visierte zusammengestellte, kampfunfähige Heer, das dirdurch das Mißverständnis eines anderen Prinzips zuge-laufen war, durch das Mißverständnis der Vergebung, derBarmherzigkeit, der christlichen Nächstenliebe, kurz dasPrinzip Jesu Christi, vielleicht auf der Suche nach etwas,aber ohne es zu wissen, dieses Heer ließ dich glauben, duseist nicht mehr allein.Und auf der Woge dieser Illusionstürztest du dich in den Kampf gegen die Windmühlendes Drachens, den du dir zum Feind erwählt hattest.5562.KapitelIm Märchen hat der Drache ein furchterregendes Ausse-hen: er hat das Aussehen einer geflügelten Schlange mitvielen Köpfen und gespaltenen Zungen oder das einergigantischen Echse mit Feueraugen und Eisenkrallen.Er ernährt sich von Jungfrauen und Jünglingen, blästRauch aus seinen Nüstern, verschlingt jeden, der sichder Brücke nähert, die zu seinem Reich führt; das Landum ihn her ist mit Totenschädeln, entfleischten Kno-chen, verstümmelten Körpern bedeckt: mit den Überre-sten derer, die ohne Erfolg versuchten, ihn zu bezwingen.Im wirklichen Leben ist sein Aussehen ein anderes, abersein Wesen bleibt das gleiche.Manchmal kann man ihnnicht einmal genau bezeichnen, weil er nichts als dasSymbol einer abstrakten Realität ist, einer Situation, diezwar da ist, die man aber nicht sieht.Manchmal kannman ihn nicht einmal erkennen, weil er wie ein Menschauftritt, also einen normalen Körper mit einem Rumpf,zwei Armen, zwei Beinen, einem Kopf, einer Nase, ei-nem Mund und zwei Augen annimmt.Vielleicht mitzwei runden, hypnotisierenden Augen, die so schlüpfrigsind, daß sie wie zwei in Öl schwimmende Oliven ausse-hen, mit weichen, knochenlosen Händen und süßer, ein-schmeichelnder Stimme: »Liebste Freundin ! Welch Ver-gnügen, Sie zu treffen, welche Ehre !« Kurz, an EvangelisTossitsas Averoffs Äußerem war nichts, das ihn als Dra-chen kennzeichnete.Trotz des Unbehagens, das mich beimeinem Zusammentreffen mit ihm befallen hatte, trotzder Entdeckung, daß er der neue Fels auf dem Berggip-557fel war, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, ihnmir inmitten von Totenschädeln, entfleischten Knochenund verstümmelten Körpern vorzustellen.Im übrigenwies auch sein Lebensstil alle Zeichen der Harmlosig-keit auf [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]